Kopflos im Onlinehandel? –

Was es mit Headless Commerce auf sich hat

Der Onlinehandel ist in den letzten Jahren enorm gewachsen – und damit auch die Anzahl an Vertriebskanälen und Kundenerwartungen. Schnelllebigkeit und Wettbewerbsdruck bestimmen die heutige Zeit. Wie können sich Onlinehändler dem anpassen? Eine mögliche Lösung: Headless Commerce.

Beim “kopflosen Handel” agieren Frontend und Backend unabhängig voneinander. Das verspricht Onlinehändlern mehr Spielraum, den eigenen Onlineshop an die gestiegenen Kundenansprüche anzupassen und der multimedialen und interaktiven digitalen Welt gerecht zu werden.

Top E-Commerce Trend: 57 % der digitalen Top-Performer möchten Headless Commerce innerhalb der nächsten zwei Jahre umsetzen.

In diesem Blogbeitrag nehmen wir Headless Commerce genauer unter die Lupe. Wir zeigen dir die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick und wie sich Headless Commerce von traditionellen E-Commerce-Plattformen unterscheidet. 

Was ist Headless Commerce?

Simpel gesagt ist damit eine Shop-Architektur gemeint, die die Entkopplung von Frontend und Backend beschreibt. Bedeutet also: Beide Bereiche werden (technisch) getrennt betrachtet und agieren unabhängiger voneinander. Bei dem Begriff “Headless” handelt es sich dabei ursprünglich um einen Architekturbegriff aus der IT.

Durch die Trennung von Front- und Backend können beispielsweise Suchfunktionen und  Check-Out von unterschiedlichen Anbietern kommen. Produkte, Blogposts oder Kundenbewertungen können auf beliebigen Geräten bzw. Bildschirmen dargestellt werden und Frontend-Entwickler können gleichzeitig daran arbeiten, wie die Inhalte optimal präsentiert werden.

Was sind Frontend und Backend?

Das Frontend bezeichnet die Präsentationsebene, beispielsweise in Form einer grafischen Benutzeroberfläche. Es handelt sich also um den Bereich, der für deine Kunden sichtbar ist, also deinen Außenauftritt. Der Backend-Bereich umfasst die Code-Ebene und Logistik wie die Verwaltung von Einstellungen oder die Installation von Plug-ins. Dieser Teil ist für Kunden nicht zugänglich. 

Da eine transparente Kommunikation zwischen den Bereichen natürlich dennoch wichtig ist, regelt eine API-Schnittstelle den Austausch von Daten zwischen Front- und Backend und schafft Raum zum Testen und Entwickeln. 

Wie unterscheidet sich Headless Commerce von traditionellen E-Commerce-Plattformen?

Während bei traditionellen E-Commerce-Plattformen Front- und Backend eng miteinander verzahnt sind und diese wenig Spielraum für Anpassungen bieten, ermöglicht Headless Commerce eine flexible und vom Backend unabhängige Entwicklung. Im traditionellen E-Commerce ist das nicht so einfach möglich, weil hier jede Änderung an der Benutzeroberfläche auch eine Änderung im Backend bedeutet. Sprich: Bei jeder Änderung müssen sowohl Frontend als auch Backend angepasst werden. Beim Headless Commerce sieht das anders aus. Hier sind beide Bereiche voneinander entkoppelt. Somit hat das Frontend viele Designmöglichkeiten, ohne dass das Backend immer auch angeglichen werden muss. Dadurch sind Anpassungen im Frontend mit weniger Aufwand verbunden und beide Bereiche können separat weiterentwickelt sowie individuell skaliert werden. Zudem können Onlinehändler für die einzelnen Bereiche je den passenden Anbieter auswählen. 

Warum Headless Commerce? 

Es ist offensichtlich: Headless Commerce hält für Onlinehändler eine ganze Reihe an Potenzialen bereit. Durch das Internet werden Inhalte immer multimedialer und interaktiver, Kunden dadurch immer anspruchsvoller. Verschiedene Geräte wie Tablets, Smartphones und Co. werden von jeweils anderen Zielgruppen genutzt und bringen unterschiedliche Anforderungen in puncto Design und Inhalt mit. Um hier entsprechend reagieren zu können, hat sich Headless Commerce entwickelt. 

Vorteile

Im Folgenden zeigen wir dir vier Gründe, warum Headless Commerce gerade so beliebt ist. 

Flexibilität

Einer der relevantesten Vorteile ist ein hohes Maß an Flexibilität – vor allem in der Konstruktion deines Onlineshops. Du bist nicht mehr auf die Plug-ins eines einzelnen Anbieters angewiesen, wodurch du schneller auf Trends aufspringen und neue Vertriebskanäle integrieren kannst. Das Frontend kann unabhängig vom Backend angepasst werden, was kanalübergreifend für ein reibungsloseres Einkaufserlebnis sorgt. Probleme wie Wartungen stehen einem reibungslosen Ablauf nicht mehr im Weg. Egal, ob Mobilgeräte, Desktops, Smartwatches oder sogar Kühlschrank-Bildschirme – Inhalte wie Produkte, Videos oder Blogartikel, kannst du so individuell an jeden Kanal liefern und an unterschiedlichen Touchpoints im eigenen Design und Wording darstellen.

Zielgruppenspezifische Ansprache 

Es liegt auf der Hand: Die Integration verschiedener Kanäle und Geräte erleichtert nicht nur Anpassungsprozesse, sondern macht auch den Weg für eine gezielte und individuelle Ansprache der Zielgruppe frei. Kann das Frontend unabhängig vom Backend agieren, können die bespielten Geräte danach ausgewählt werden, welche von der Zielgruppe besonders viel genutzt werden. Zudem kannst du Kunden so an verschiedenen Punkten der Customer Journey ansprechen – wobei sich dir viele weitere Möglichkeiten der Individualisierung und Personalisierung bieten. 

Wertvolle Ressourcen sparen

Ist das Headless Commerce System erstmal integriert, kannst du dir wertvolle Kosten, Zeit und zusätzlichen Aufwand sparen. So ist keine Programmierung kompletter Systeme mehr notwendig und Anpassungen der eigenen Shopseite sind im Frontend schneller und einfacher erledigt, wenn das Backend dabei nicht mehr viel ändern muss. Auch Kosten für teure Lizenzen oder Support-Verträge fallen weg.

Mehr Kundenzufriedenheit

Kunden sind verschieden – genau so sind es ihre Ansprüche und Wünsche an ihr Shopping-Erlebnis. Hier schafft Headless Commerce Abhilfe: Schnellere Anpassungsprozesse bedeuten nämlich auch schnellere Reaktionen auf Kundenwünsche. Zudem kannst du personalisierte Kundenerlebnisse schaffen, da das Frontend unabhängig vom Backend die Website nach deinen Vorstellungen in deinem eigenen Design und Wording gestalten und gleichzeitig die E-Commerce-Plattformarchitektur anwenden kann. Somit erreichst du wichtige Schritte für eine gelungene Customer Journey und eine stimmige Verknüpfung von Design und Technologie. 

Nachteile

Wie du siehst, hält Headless Commerce für Onlinehändler einiges an Potenzial bereit. Wer mit Headless Commerce arbeitet, muss aber dennoch mit einigen Nachteilen rechnen.

Komplexität

Trotz der vielen Vorteile: Headless Commerce kann ganz schön komplex sein. Wer im Onlinehandel “kopflos” arbeiten möchte, benötigt jede Menge Know-how – sowohl bei der Implementierung, als auch bei der Erweiterung des Systems. Onlinehändler sollten sich also fragen, ob sie über das geforderte Wissen sowie die entsprechenden IT-Ressourcen verfügen. 

Teilweise hohe Kosten

Die Umsetzung ist nicht nur komplex, sondern auch relativ teuer. Zwar kannst du wie erwähnt an mehreren Stellen einiges an Kosten sparen, allerdings müssen mehr Entwickler eingestellt und regelmäßige Updates sowie Überprüfungen der Funktionen und Abläufe durchgeführt werden. Wie hoch die Kosten hier genau sind, hängt dabei von der jeweiligen Headless Commerce Lösung ab. 

Fazit

Trotz Entwicklungsaufwand und Kosten – Headless Commerce hält für Onlinehändler eine ganze Reihe an Vorteile parat. Sich schneller an Veränderungen und Kundenwünsche anpassen zu können sowie eine zielgruppenspezifische und kanalübergreifende Ansprache machen die Lösung attraktiv. Dazu zählen auch die vielfältigen Personalisierungschancen. 

Da die Customer Journey aber noch längst nicht mit dem Klick auf den Bestell-Button beendet ist, solltest du den Kontakt zum Kunden auch nach dem Kauf aufrechterhalten. 

Dabei wichtig: eine transparente und individuell gestaltete Versandkommunikation. So kannst du das individuelle und personalisierte Einkauferlebnis fortführen, ohne den Kunden am wichtigsten Punkt zu verlieren. Smarte Tools wie PAQATO helfen dir, die Customer Journey optimal abzurunden, indem du deine Kunden mit personalisierten Versand-Updates zum Status ihrer Bestellung versorgst. Ein buntes Repertoire an Design- und Wordingmöglichkeiten inklusive!

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Wir von PAQATO stehen für Diversität. Deswegen möchten wir ausdrücklich betonen, dass wir mit unseren Texten alle Menschen jeden Geschlechts gleichermaßen ansprechen. Zugunsten der Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Schreibweise und Mehrfachbezeichnungen verzichtet. In unseren Texten wird das generische Maskulinum verwendet, womit alle Menschen gleichermaßen gemeint sind.